Unternehmensvertreter demonstrieren auch in Hamburg für eine Wirtschaftswende

Wirtschaftswarntag in Hamburg:

Unternehmer senden SOS nach Berlin

Unternehmensvertreter demonstrieren auch in Hamburg für eine Wirtschaftswende 

Hamburg, 29. Januar 2025. Mit einem bundesweiten Wirtschaftswarntag hat eine breite Allianz aus arbeitgebernahen Initiativen und Verbänden sowie Unternehmen unter Federführung der INSM – Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft – auf die desolate wirtschaftliche Lage in Deutschland aufmerksam gemacht. Mit der größten jemals gebildeten Wirtschaftsallianz beteiligen sich mehr als hundert Verbände und hunderte Unternehmen am bundesweiten “Wirtschaftswarntag” am 29. Januar. Mit Kundgebungen in Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Lingen (Ems) und zahlreichen dezentralen Aktionen in und von Betrieben werden sie auf die dramatische Lage der deutschen Wirtschaft aufmerksam machen und Druck auf die nächste Bundesregierung ausüben, sofort Reformen zu starten. Mit einem 10-Punkte-Forderungspapier machen sich die Verbände für eine Wirtschaftswende stark: Dazu zählen unter anderem ein massiver Bürokratieabbau, Senkung von Steuern, Sozialabgaben und Energiepreisen, mehr Freihandelsabkommen und ein besserer Ausbau der Infrastruktur.


Auch die Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD haben diese überparteiliche Aktion unterstützt. „Von einer künftigen Bundesregierung fordern wir ein umfassendes, aufeinander abgestimmtes Reformprogramm“, sagte Dr. Nico Fíckínger, Hauptgeschäftsführer von NORDMETALL und AGV NORD, anlässlich der Kundgebung in Hamburg. „Die Sozialabgaben müssen auf 40 Prozent begrenzt und die Unternehmenssteuern auf wettbewerbsfähige 25 Prozent gesenkt, Gesetzgebungsverfahren vereinfacht und die Verwaltung schlanker und digitaler werden.“ Darüber hinaus müsse der Arbeitsmarkt flexibler gestaltet werden, etwa durch den Wechsel von einer täglichen zu einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit. Zudem müsse die Energieversorgung sicher und bezahlbar bleiben.
 
 „Was Deutschland dringend braucht, ist eine umfassende Wirtschaftswende, eine gemeinsame Kraftanstrengung aller demokratischen Parteien. Dieser Neustart muss sofort nach der Wahl sichtbar werden, damit die Unternehmen die Hoffnung auf bessere Rahmenbedingungen zurückgewinnen und dem Standort nicht den Rücken kehren“, so Fíckínger. Nach einer bundesweiten Umfrage der Metall- und Elektro-Arbeitgeber will die Hälfte der Firmen ihre Investitionen in Deutschland kürzen und fast jedes dritte Unternehmen Arbeitsplätze ins Ausland verlagern. Zugleich glauben 78 Prozent der Betriebe, dass die Deindustrialisierung wieder gestoppt werden kann, wenn die Politik die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln grundlegend verbessert. „Die Weichen müssen wieder auf Wachstum gestellt werden“, mahnt Fíckínger. „Eine starke Wirtschaft bedeutet auch einen starken Staat und höhere Steuereinnahmen für Bildung und Infrastruktur, für Soziales und Verteidigung."

Auch die DIE FAMILIENUNTERNEHMER in Hamburg nahmen an der Kundgebung teil:

Landesvorsitzender Sven Höppner: Wir Unternehmer senden ein deutliches SOS nach Berlin. Bis wir Unternehmer auf die Straße gehen, muss schon viel passieren! Aber es brennt derzeit an allen Enden," sagt Sven Höppner. „Alle Wirtschaftsdaten bewegen sich im roten Bereich. Seit zwei Jahren schrumpft unsere Wirtschaft kontinuierlich. Dies hat gravierende Folgen: Erweiterungsinvestitionen bleiben aus, Insolvenzen nehmen zu, Produktionsverlagerungen ins Ausland und Stellenabbau häufen sich.

Die Konsequenzen sind verheerend: für viele Unternehmen ist die Lage bedrohlich, Menschen verlieren ihren Job, der Standort wird immer unattraktiver. Es geht um Existenzen, nicht nur um Wirtschaftszahlen.

 

Die Hamburger Familienunternehmer fordern bessere Standortfaktoren, um die Wirtschaftskraft anzukurbeln und Arbeitsplätze zu sichern. „Wir müssen jetzt handeln, bevor es zu spät ist. Es braucht mehr Wirtschaftskompetenz und marktwirtschaftliches Verständnis in der Bundesregierung.“ Die Standortbedingungen sollten mit einem umfassenden Bürokratieabbau sowie einer Senkung von Steuern, Sozialabgaben und Energiepreisen verbessert werden, so der Landesvorsitzende Höppner.

JM/NW

 

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