Tag des Mittelstands Hamburg 2023

Tag des Mittelstands 2023: „Fachkräfte finden, binden und bilden“


Wirksame Mittel gegen den Fachkräftemangel entwickeln

Hamburg, 8. Juni 2023 – Der Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft war heute Thema beim Tag des Mittelstands 2023, eine Gemeinschaftsveranstaltung der Handelskammer, der Handwerkskammer, des Verbands Freier Berufe Hamburg und der Stadt Hamburg. Unter dem Motto „Fachkräfte finden, binden und bilden“ diskutierten Expertinnen und Experten Fragen, wie kleine und mittelständische Unternehmen dem Fachkräftemangel begegnen können. Wie gelingt es, genügend qualifizierte Mitarbeiter zu finden, Arbeitsplätze zu besetzen und die Produktion aufrechtzuerhalten und Aufträge fristgerecht zu erfüllen. Wie kann verhindert werden, dass der Mangel an Fachkräften zu einem höheren Arbeitsdruck auf die verbleibenden Mitarbeiter und somit zu höheren Krankheitsrisiken und einer höheren Fluktuation führt?

Um das eigene Unternehmen zukunftsfit zu machen, braucht es, so das Fazit, flexible familienfreundliche Arbeitsmodelle wie zum Beispiel Job-Sharing, Perspektiven für die Weiterbildung oder eine kluge Öffentlichkeitsarbeit.

 

In seinem Grußwort betont Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Der Mittelstand ist eine tragende Säule der Hamburger Wirtschaft und stellt mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze in unserer Stadt. Neben Digitalisierung und Dekarbonisierung ist die Gewinnung und Bindung von Fachkräften mittlerweile eine der größten Herausforderungen für Unternehmen. Der Senat arbeitet eng mit Kammern und Verbänden zusammen, um den Wirtschaftsstandort zu stärken und gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zu schaffen. Dabei geht es um eine gute Ausbildung aller jungen Leute, die unsere Schulen verlassen, eine zügige Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt und die gezielte Anwerbung geeigneter Fachkräfte in anderen Ländern.“

 

„Rund zwei von drei Unternehmen sehen ihre wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten aufgrund fehlender Fachkräfte beeinträchtigt. Eine noch höhere Betroffenheit gibt es in der Gesundheitswirtschaft, im Produzierenden Gewerbe und im Gastgewerbe“, so Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust.  „Im Sinne unserer Fachkräftestrategie Hamburg 2040 unterstützen wir die Hamburger Wirtschaft im intensiven Wettbewerb um Fachkräfte, sowohl bei der Gestaltung des betrieblichen Umfelds, bei Fragen des lebenslangen Lernens, wie auch in unserem Kernbereich: Der dualen Ausbildung.“

 

 Die große Bedeutung von Arbeitgebermarketing und Nachwuchswerbung betont Thomas Rath, Vizepräsident Handwerkskammer Hamburg und legt seinen Fokus vor allem auf die Chancen der qualifizierten Zuwanderung. Das Handwerk suche Fachkräfte in allen Gewerken: „Unser Kammer-Team `Handwerk und Migration´ begleitet ausländische Fachkräfte im Anerkennungsverfahren und unterstützt Betriebe, die diese einstellen möchten. Damit eine erfolgreiche Vermittlung gelingt, braucht es aber unbedingt noch mehr berufsbegleitende Sprachkurse. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz schafft die Möglichkeiten – Senat, Kammer, Team Arbeit Hamburg und Handwerksbetriebe müssen diese aber schnell und ganz gezielt gemeinsam ausschöpfen und im Sinne von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gestalten. Wir können es uns nicht leisten, wertvolles Fachkräfte-Potenzial nicht zu fördern und in die Arbeitswelt des Handwerks zu integrieren, weil die Rahmenbedingungen in unserer Stadt dies erschweren.“

 

Für Ute Mascher, Vorsitzende des Verbands Freier Berufe Hamburg ist die Sicherung des Fachkräftebedarfs eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. „Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sind gefordert, dies als entscheidende Zukunftsaufgabe in den Mittelpunkt zu stellen. Die Freien Berufe setzen jetzt schon alle Hebel in Bewegung, um dem Personalmangel aktiv entgegenzuwirken. Hauptaugenmerk liegt hier auf der Fort- und Weiterbildung und der Optimierung der Aufgaben, um ein effizientes Arbeiten zu ermöglichen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird dabei mit flexibleren Teilzeitmodellen bedacht. Weitere Maßnahmen, die bereits in Ansätzen umgesetzt werden, sind die Nutzung des Potenzials älterer Mitarbeiter:innen und deren Förderung sowie die Weiterqualifikation von Jugendlichen, die bisher keine Ausbildung absolviert haben.”

JM

 

 

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