Hamburg. Der HanseMerkur Preis für Kinderschutz, die bundesweit renommierte Auszeichnung für außergewöhnliche Leistungen im Bereich des Kinder- und Jugendschutzes, geht in diesem Jahr u.a. an die Initiative Die Superhelden fliegen vor gUG. Die digital agierende Initiative erhält die Auszeichnung für ihre wegweisende Arbeit im Bereich der Sterbe- und Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche. Die Preisverleihung unterstreicht die Bedeutung des sensiblen Umgangs mit dem Thema Tod im Umfeld junger Menschen. Die Superhelden fliegen vor gUG erhält 5.000 Euro zur weiteren Förderung des Projekts. Zudem wählte die Belegschaft der HanseMerkur diese Initiative einstimmig als Gewinner des ersten Mitarbeiterpreises.
Der Tod gehört zum Leben – und dennoch vermeiden wir in unserer Gesellschaft meist die Auseinandersetzung mit den für uns als negativ und schmerzhaft besetzten Themen Sterben und Trauer. Doch wie erklärt man einem schwerstkranken Kind oder Jugendlichen, dass sein Leben schon bald enden wird? Oder dass der Vater, die Mutter oder ein Geschwisterkind an einer unheilbaren Krankheit leidet? Hier setzt die Arbeit der digital agierenden Initiative „Die Superhelden fliegen vor gUG“ aus Hamburg an. Das Projekt "Superhelden fliegen vor" setzt sich auf innovative Weise mit dem oft tabuisierten Thema Sterben auseinander und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche in ihrer Trauer zu begleiten und ihnen einen Raum für offenen Austausch zu bieten.
Lebensumstände junger Palliativpatientinnen und -patienten verbessern
Gründer Dada Peng, Fernsehmoderator, Singer-Songwriter und Autor, hat in seinem Leben schon viele geliebte Menschen, einschließlich seiner Eltern verloren und engagiert sich seit über 20 Jahren selbst in der Hospizbewegung.
Seiner Erfahrung nach gibt es dort viele gute Angebote für Erwachsene, aber es fehlt an digitalen, sozialen und kulturellen Angeboten für Kinder und Jugendliche. 2020 gründete er deshalb die Superhelden fliegen vor gUG für junge Palliativpatienten, Eltern und betreuende Personen. Peng erklärt: „Unser Ziel ist es, die Lebensumstände für junge Palliativpatientinnen und -patienten zu verbessern und die Bedürfnisse von jungen Sterbenden in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen.“
Das Herzstück des Projekts sind die Menschen, die hinter den Superhelden stehen, wie beispielsweise Daniela Süß. Als die Mutter zweier Kinder vor vier Jahren mit dem Verlust ihres Mannes konfrontiert wurde, hätte sie sich Unterstützung und den ganz natürlichen Umgang mit dem Tod gewünscht, so wie ihn heute die Superhelden bieten. Stattdessen trat sie mutig in den offenen Austausch mit ihrem Umfeld ein, engagierte sich von Anfang an bei den Superhelden und hat es sich seither zur Aufgabe gemacht, Betroffene, insbesondere Eltern und Erzieher, zu beraten und ihnen zu zeigen, dass der Umgang mit dem Tod nicht tabuisiert werden sollte. Sie betont: „Der Tod ist kein Schreckensgespenst, lasst ihn uns ins Leben integrieren!“
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Kontakt
@Delta.Workspace
An der Eiche 5
50678 Köln
Info@superhelden-fliegen-vor.de
Ansprechpartner Angela Koch
Zielgruppengerechte Angebote im Internet
Die Superhelden erreichen ihre junge Zielgruppe genau da, wo diese am meisten unterwegs ist: im Internet, über Social Media und seit diesem Jahr auch in der „Helden App“. Auf Instagram hat die Initiative mittlerweile über 11.000 Follower. Die Website und die „Helden App“ bieten Raum für Gleichgesinnte, die hier Antworten auf ihre vielen Fragen finden und sich austauschen können. In der App gibt es unterschiedliche Foren für Kinder, Jugendliche, Eltern und Betreuende, aber auch für Gruppen wie Singles, Queere oder junge Sterbende aus anderen Kulturen. Die jeweiligen Gruppen werden von sogenannten Buddies betreut.
Daniela Süß bringt sich hier in die Gruppe der Eltern ein, denen sie mit ihrer eigenen Biografie eine große Hilfe ist. Insgesamt sind das Angebot und die Kommunikationsmittel der Superhelden breit gefächert: In Online-Tutorials wird leicht verständlich erklärt, was für den letzten Lebensabschnitt und die Zeit danach geplant werden sollte oder sie geben Tipps, was es bei der Wahl eines Hospizes zu berücksichtigen gilt. Künstlerische Beiträge drehen sich um das Thema Sterben, doch sie haben nichts mit Leid oder Mitleid zu tun. Stattdessen sind sie jung, modern – und sprechen genau die Sprache der Jugendlichen. Zusätzlich zu den digitalen Angeboten gibt es das "SUPERHELDEN FLIEGEN VOR – Magazin" sowie CD-Produktionen, die sich künstlerisch mit dem Thema auseinandersetzen.
Unerschrockener Umgang mit dem Tod erreicht große Zielgruppe
Prominente wie Ulrike Folkerts, Georg Preusse (alias „MARY“) und Axel Prahl haben ihre Unterstützung zugesagt. Die Initiative plant zudem einen Podcast und Workshops an Schulen, um das Bewusstsein für das Thema bereits früh zu schärfen. „Das mutige und wichtige Engagement der Superhelden, ihr unerschrockener und damit für Betroffene so hilfreicher Umgang mit dem Thema Sterben sowie die Fähigkeit der Initiative, mit relativ geringen Mitteln eine derart große Zielgruppe junger Menschen wirksam zu erreichen – das alles hat uns zutiefst bewegt und nachhaltig beeindruckt“, betont Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender der HanseMerkur. „Umso mehr freut es mich persönlich, dass die Belegschaft der HanseMerkur diese Initiative einstimmig als Gewinner des ersten Mitarbeiterpreises gewählt hat, was den Wert der Arbeit der Superhelden unterstreicht“, so Sautter weiter. „Darüber hinaus hoffen wir, dass die Auszeichnung mit dem HanseMerkur Preis für Kinderschutz das Projekt einer noch breiteren Öffentlichkeit bekannt macht und die Bedeutung einer einfühlsamen Sterbe- und Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche zusätzlich unterstreicht.“
Quelle: HanseMerkur