Peter Golinski, Geschäftsführer Bildung, Arbeitsmarkt, Fachkräfte der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD, kritisiert diese Planungen: „Wie alle Beteiligten wissen, begrüßen wir den Masterplan des SHIBB im Grundsatz. Aber wir haben erhebliche Einwände, wenn Umsetzungs- schritte dazu führen, dass es einigen Unternehmen fast unmöglich gemacht wird, Jugendliche für die duale Ausbildung in einzelnen Berufsbildern zu gewinnen. Fahrtzeiten zur Berufsschule von mehr als 90 Minuten je Strecke, der Verlass auf ein teils schwaches ÖPNV-Netz sowie eine noch ausbaufähige Mobilität von Lehrkräften sind sicherlich kein guter Beitrag zur Stärkung des dualen Systems. Im Gegenteil: sie verschärfen den ohnehin Besorgnis erregenden Fachkräftemangel in der Region.“ Außerdem wäre ein Wechsel des Berufsziels, wie er etwa bisher an der Walter-Lehmkuhl-Schule in Neumünster zwischen Zerspanungs- und Industriemechanikern durchaus häufig vorkam, nicht mehr ohne Schulwechsel möglich. „Damit werden gewachsene Strukturen und Beziehungen zwischen Schulen, Betrieben und Auszubildenden zerstört. Kosteneinsparung auf Kosten der jungen Menschen und der Industrie im Lande ist in Zeiten des starken Azubi- und Fachkräftemangels genau das falsche Signal aus Kiel“, so Golinski weiter. Stattdessen sollten die Chancen der Digitalisierung in den Beruflichen Schulen viel stärker in den Blick genommen werden.