Norderstedt, Dezember 2024. Die Stadtwerke Norderstedt und die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EGNO) blicken auf einen erfolgreichen Norderstedter Zukunftsdialog (NZD) zurück. Am 6. Dezember kamen zahlreiche Unternehmen der Region zu einem inspirierenden Business-Frühstück zusammen, um sich intensiv über aktuelle Themen rund um Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit auszutauschen.
Mit einem fachkundig besetzten Podium und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft wurde der Dialog über die Herausforderungen und Chancen der Energiewende gefördert. Die Veranstaltung bot eine Plattform für praxisnahe Tipps und Best-Practice-Beispiele, die Unternehmen dabei helfen, sich zwischen den Anforderungen des Klimaschutzes und der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit zu behaupten.
Prof. Dr. Christian Buchmüller, Professur für Europäisches Wirtschaftsrecht an der FH Westküste, setzte mit seinem Impulsgespräch einen inspirierenden Anfang. Seine Ausführungen zu Klimaneutralität und den daraus resultierenden Wechselwirkungen für die Sektoren Strom und Wärme boten wertvolle Einblicke.
Im Anschluss nahmen die Teilnehmenden an einer engagierten von Christopher Scheffelmeier (NDR) moderierten Diskussionsrunde teil. Auf dem Podium: Prof. Dr. Christian Buchmüller, Professur für Europäisches Wirtschaftsrecht, FH Westküste, Kathrin Ostertag, IHK zu Lübeck, Nico Schellmann, Werkleiter der Stadtwerke Norderstedt, Marc-Mario Bertermann, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Norderstedt, Christian Dohrn, Managing Director & Plant Manager Norderstedt der Johnson & Johnson Medical GmbH, Sven-Ole Schmidt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter European Digital Innovation Hub Schleswig-Holstein, Technische Hochschule Lübeck (EDIHSH)
Dabei standen wichtige Leitfragen, wie den regulatorischen Rahmenbedingungen, den absehbaren Entwicklungen und den Herausforderungen, die Unternehmen bewältigen müssen, im Vordergrund. Praktische Tipps zur Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen und zur Senkung der Energiekosten stießen auf großes Interesse. Auch die Einführung dynamischer Stromtarife ab dem 01.01.2025 wurde umfassend erörtert.
Die Teilnehmenden tauschten sich intensiv über ihre Erfahrungen und Lösungsansätze aus und diskutierten denkbare Wege zur Nutzung neuer Chancen, die sich aus der Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsregulatorik ergeben.
Der Ausbau regenerativer Stromerzeugung und die Ertüchtigung der Infrastrukturen zum Transport elektrischer Energie – verbunden mit einer zunehmenden Flexibilisierung auf Kundenseite sollte laut Professor Dr. Buchmüller höchste Priorität haben. Zu der Herausforderung, die richtigen unternehmerischen Entscheidungen in einem technisch und politisch sehr dynamischen Umfeld zu treffen, gab Buchmüller die Empfehlung: "Unsere Aufmerksamkeit sollte mehr auf die Physik und weniger auf die Politik gerichtet sein. Letztendlich führt Effizienz als entscheidungsrelevantes Kriterium dann in vielen Fällen zu strombasierten Lösungen."
"Entscheidungen müssen dort getroffen werden, wo Problemlösungen entstehen – direkt in den Unternehmen. Politik sollte nicht aus der Ferne in Berlin agieren, sondern vor Ort handeln. Ich wünsche mir, dass dies erkannt wird.", sagt Kathrin Ostertag.
"Unternehmen brauchen mehr Kontinuität und Verlässlichkeit, weniger Regularien. Wir sollten uns öfter fragen, ob jede Regelung wirklich nötig ist oder auch ohne sie ausgekommen werden kann. In Norderstedt sprechen wir miteinander. So werden wir auch die Ergebnisse aus der Arbeit des Energieeffizienznetzwerks Norderstedt (EENN), die von einer Gruppe namhafter Unternehmen erarbeitet wurde, allgemein zugänglich machen", so Marc-Mario Bertermann.
Norderstedts Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder beschreibt die Vorteile des Standortes Norderstedt wie folgt: "In Norderstedt bringen wir mit den städtischen Unternehmen viel Expertise direkt in die Unternehmen. Gleichzeitig verfügen wir über ausgezeichnete Infrastrukturen und ruhen uns darauf nicht aus, sondern entwickeln sie zukunftsfähig weiter. Das gibt den Unternehmen die nötige Sicherheit für ihre Entscheidungen am Standort Norderstedt."
Sven-Ole Schmidt vom EDIHSH fordert, die Unternehmen müssen ihre Energieverbräuche transparenter machen, um sie auf die Zukunft auszurichten. Zur Installation der dafür benötigten Werkzeuge brauche es im Prinzip nur Zeit und etwas Enthusiasmus.
Die positive Resonanz und der rege Austausch unter den Anwesenden zeigten deutlich, dass der NZD eine wertvolle Plattform für Unternehmen bietet, um sich über zukunftsweisende Themen zu informieren und zu vernetzen.
Nico Schellmann, Werkleiter der Stadtwerke Norderstedt, resümiert: „Der Norderstedter Zukunftsdialog war ein voller Erfolg. Die angeregten Diskussionen und zahlreichen wertvollen Impulse zeigen uns, dass nachhaltige Unternehmensführung und Wettbewerbsfähigkeit Hand in Hand gehen können. Wir freuen uns darauf, auch in Zukunft Unternehmen auf diesem Weg zu unterstützen.“
Quelle: EGNO