Hamburg, 4. Juni 2020 - Die Partner der Metropolregion Hamburg haben sich für die Zukunft viel vorgenommen. Gestern nun stellten Vertreter der Länder Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern ihre 10 Punkte Strategie vor für eine bessere Zusammenarbeit der Länder innerhalb der Metropolregion Hamburg vor.
Im Herbst 2019 hatte die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) in einem Gutachten festgestellt, dass die Metropolregion Hamburg ihr Wachstumspotenzial nicht genügend ausschöpft. Die Studie empfiehlt die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Metropolregion Hamburg zu stärken. Daraus haben die Träger der Metropolregion Hamburg in acht Arbeitsgruppen knapp 100 konkrete Vorschläge erarbeitet, um die Region erfolgreicher, attraktiver und nachhaltiger zu gestalten. Nun empfiehlt der Regionsrat, 10 davon mit Priorität umzusetzen. Der Regionsrat der Metropolregion greift dabei konkret die Empfehlungen der OECD Studie auf. So umfassen die Vorschläge Maßnahmen zu den Bereichen erneuerbarer Energien - hier speziell den Ausbau der Wasserstofftechnologie - Wohnen, Verkehr, Tourismus und Fachkräftegewinnung. Ferner soll einer Marketingstrategie entwickelt werden.
Dazu Andreas Rieckhof, Vorsitzender des Regionsrats der Metropolregion Hamburg und Staatsrat der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation
äußert sich zuversichtlich: „Wir wollen die Metropolregion Hamburg im nationalen und internationalen Wettbewerb nach vorn zu bringen. Sie soll nicht nur als Ort von hoher Lebensqualität, sondern noch mehr als bisher als hervorragender Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort glänzen. Mit der von der OECD vorgeschlagenen und auch im neuen Hamburger Koalitionsvertrag erwähnten möglichen Gründung einer „Norddeutschen Innovationsagentur“ könnte die Zusammenarbeit in der Region im Idealfall einen großen Schritt nach vorn machen“.
Birgit Honé, Ministerin im Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung die Potenziale
ergänzt: „Im Bereich der erneuerbaren Energien sowie der Herstellung und dem Einsatz von grünem Wasserstoff. liegt aus meiner Sicht ein ganz zentrales Handlungsfeld, um unsere Klimaziele zu erreichen und gleichzeitig die Innnovationsfähigkeit der Wirtschaft voranzutreiben.“
Für eine verbesserte Zusammenarbeit innerhalb der Länder plädiert Dr. Antje Draheim, Staatssekretärin für Bundesangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund: „Nach Aussage der OECD verringert eine hohe Verwaltungsfragmentierung, z. B. bei der Raumplanung, das BIP einer Region um bis zu 6 Prozent. Auf Basis eines gemeinsamen Regionalen Entwicklungskonzeptes werden deshalb künftig alle Planungsträger der Region ihre Planungen regelmäßig untereinander abstimmen. Das umfasst etwa die Schaffung von Wohnraum, den Ausbau nachhaltiger und effizienter Verkehrssysteme, den Erhalt siedlungsnaher Freiräume, die Bereitstellung nachhaltiger und passgenauer Industrie- und Gewerbeflächen oder die Entwicklung großräumiger Biotopverbundsysteme.“
Ein zentrales Problem sei die Gewinnung von Fachkräften und die Wohnraumsituation angesichts steigender Mieten in den Ballungszentren. Kristina Herbst, Staatssekretärin im Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein: „Ich freue mich auch, dass das Thema Wohnraum einen besonderen Schwerpunkt bildet und dort besonderes Augenmerk auf eine flächensparende und kompakte Siedlungsentwicklung gelegt werden soll. In Schleswig-Holstein verfolgen wir bereits jetzt mit speziellen Förderprogrammen das Ziel, innerörtlich zusätzlichen Wohnraum zu schaffen.“