Hamburg, 20. April 2021. Heute veröffentlichte die HanseMerkur anlässlich einer Digitalpressekonferenz ihre Bilanz 2020. Gleich zu Beginn verkündet Eberhard Sauter, Vorstandsvorsitzender der HanseMerkur: „Unser Unternehmen zeigt sich auch im ersten Corona-Jahr krisenfest und wachstumsstark“. Trotz Corona und die damit verbundenen Einschränkungen und dank einer Transformation hin zu digitalen und hybriden Formen der Versicherungsberatung und -vermittlung habe sich das Neugeschäft nochmals um 7,7 Prozent gesteigert. Die Brutto-Beitragseinnahme stieg um 13,1 Prozent auf 2.587,2 Mio. Euro.
Durch die Einführung des Online-Tools Beratungsnavigator auch für den Maklervertrieb kam es besonders in den Geschäftsfeldern Gesundheit und Pflege (+5,1 Prozent) sowie Risiko und Altersvorsorge (+80,0 Prozent) zu marktüberdurchschnittlichen Steigerungen. Als neuer Vertriebspartner konnte das Konsumgüter- und Handelsunternehmen Tchibo gewonnen werden. Das Produktangebot auf tchibo.de reicht von Zahn- und weiteren Krankenzusatzversicherungen über Sachversicherungen bis zu Speziallösungen für Haustiere.
Neben der Prämieneinnahme konnte das Hamburger Versicherungsunternehmen auch seine finanzielle Substanz weiter stärken. Der unkonsolidierte Jahresüberschuss nach Steuern liegt mit 113,2 Mio. Euro erstmals über der 100-Mio.-Euro-Schwelle. Das Konzern-Eigenkapital erreicht mit einem Plus von 16,6 Prozent mit 804,0 Mio. Euro einen neuen Höchstwert.
Der Bestand an Kapitalanlagen (11.088,4 Mio. Euro) überschreitet erstmals die 10 Mrd.-Euro-Schwelle. Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen erreicht mit 4,2 Prozent einen neuen Spitzenwert. Auch das Kapitalanlageergebnis steigt nochmals um 17,3 Prozent auf 439,7 Mio. Euro. Die finanzielle Stärke der HanseMerkur Gruppe (SCR-Quote Q4/2020: 287 Prozent) spiegelt sich auch in den guten Solvenzquoten der Einzelgesellschaften wie der HanseMerkur Krankenversicherung AG mit 516 Prozent wider.
Im Hauptgeschäftsfeld Gesundheit und Pflege stieg die Beitragseinnahme um 5,1 Prozent (Branche: plus 3,8 Prozent) auf 1.683,6 Mio. Euro. Erneut verzeichnete die HanseMerkur mit über 11.000 neuen Vollversicherten den zweithöchsten Nettozugang in der PKV. Dazu kamen über 10.000 Neukunden in den Ergänzungsversicherungen.
Im Geschäftsfeld Risiko- und Altersvorsorge erhöhte sich die Prämieneinnahme wegen der deutlichen Steigerung der Einmalbeiträge (+296,9 Mio. Euro) signifikant um 80,0 Prozent (Branche: -0,4 Prozent) und notierte bei 663,4 Mio. Euro.
Der Einbruch in der Reisebranche hat auch die die HanseMerkur ebenfalls stark betroffen. Die Beitragseinnahmen sanken im Geschäftsfeld Reise und Freizeit coronabedingt um 33,3 Prozent auf 159,7 Mio. Euro, was dem Niveau des Jahres 2013 entspricht. Trotz eines Schadenaufwandes von 10,5 Mio. Euro in der Insolvenzversicherung wollen HanseMerkur und der Abschlussagent tourVERS ihren touristischen Partnern auch weiterhin als Partner in der Kautionsversicherung zur Seite stehen.
Im Geschäftsfeld Schaden und Unfall wurden ein Prämienwachstum von 2,3 Prozent (Branche: 2,1 Prozent) und eine Beitragseinnahme von 80,5 Mio. Euro erreicht. Im Geschäftsfeld Asset Management verwaltete die HanseMerkur Trust AG ein Vermögen von 11,2 Mrd. Euro. Die Immobilientochter HanseMerkur Grundvermögen AG hat seit ihrer Gründung im Jahre 2014 mehr als 3,6 Mrd. Euro in Wohn- und Büroimmobilien investiert, davon 1,1 Mrd. Euro allein im Jahr 2020.
Der Kundenbestand der HanseMerkur stieg um rund 500.000 auf 11,3 Millionen Versicherte. Ende 2020 beschäftigte die HanseMerkur Gruppe 2.237 Angestellte im Innen- und Außendienst sowie hauptberufliche Vermittler. Das entspricht im Berichtsjahr einem Personalzubau von 60 Stellen. Um gerade in unsicheren Zeiten der Belegschaft ein Signal hinsichtlich Kontinuität, Verlässlichkeit und Zukunftsperspektiven zu senden, haben Geschäftsleitung und Betriebsrat das „Bündnis für Arbeit und Beschäftigung“ verlängert. Damit wird bis 2023 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet.
Der HanseMerkur Preis für Kinderschutz wurde 2020 coronabedingt bundesweit fünf Preisträgern vor Ort nach den AHA-Regeln übergeben und später als Gesamtwürdigung in Form eines knapp einstündigen Films („Pandemic Edition“) ins Netz gestellt. Das erfolgreiche Wirken als verlässlicher Partner für Familien in prekären Lebenssituationen spiegelt sich auch in der Marktforschung wider. Im „Score Soziales“ wurde die HanseMerkur in einem Ranking der „200 nachhaltigsten Unternehmen Deutschlands“ mit einem Wert von 88,9 (von 100) unter die Top-3-Unternehmen der Versicherungsbranche (stern/Statista, 12/2020) gewählt.
Dem gesamtgesellschaftlichen Thema der Nachhaltigkeit stellt sich die HanseMerkur nach eigenen Angaben seit vielen Jahren. Besonders die Asset Manager der Gruppe, die HanseMerkur Trust AG (HMT) und HanseMerkur Grundvermögen AG (HMG) treiben die Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren Transformation. Beide haben die sechs Grundsätze der Vereinten Nationen für verantwortliches Investieren (Principles for Responsible Investment, UN PRI) unterschrieben und damit ein Bekenntnis zu einer transparent nachweisbaren Nachhaltigkeitsorientierung abgelegt. Raik Mildner, Vorstandsmitglied der HanseMerkur und verantwortlich für Asset Management, Risikomanagement der Kapitalanlagen: „Wir haben eine Reihe von Ausschusskriterien in der Kapitalanlage. Wir unterstützen in der Kapitalanlage diejenigen, die für Wandel stehen und investieren in Unternehmen, die diesen Wandel begleiten und unterstützen. Dafür haben wir im vergangenen Jahr einen neuen Aktienfond HMT „Bessere Welt“ aufgelegt. Wir wollen neue Technologien fördern, die den Wandel zu einer nachhaltigen Welt unterstützt und dieser Fond unterstützt Unternehmen, die die Welt besser machen.“
„Leider stecken wir auch ein Jahr nach Ausbruch des Infektionsgeschehens weit tiefer in der Krise, als zu Beginn des Jahres angenommen. Diese Situation, gepaart mit den politischen Unsicherheiten im Bundestagswahljahr, macht es uns schwer, für das Jahr 2021 eine valide Prognose abzugeben. Gleichwohl halten wir an unserem Mittelfristziel eines nachhaltigen Beitragsaufkommens von über 3 Mrd. Euro bei einem stabilen Jahresüberschuss nach Steuern von über 100 Mio. Euro sowie einer Platzierung unter den Top-10-Unternehmen der Privaten Krankenversicherung (PKV) zum 150-jährigen Jubiläum der HanseMerkur im Jahre 2025 fest“, so Vorstandschef Eberhard Sautter.