Handwerk 2030

Fehlende Gewerbehofstrategie der Stadt führt zu Verdrängung des Handwerks

Hamburg, 26. März 2021 - Lebendige Quartiere brauchen Handwerker als Arbeitgeber und Nahversorger: Die Vollversammlung der Handwerkskammer Hamburg verabschiedete auf ihrer gestrigen Sitzung ein Positionspapier zur Handwerkerhof-Strategie 2030 für Hamburg.


Das Strategiepapier beschreibt, wie urbanes Handwerk nachhaltig in den Quartieren gehalten werden kann. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf, so Handwerkskammerpräsident Hjalmar Stemmann:  „Die Bedeutung des Handwerks als Arbeitgeber und Nahversorger in den Quartieren ist unbestritten, dennoch konzentriert sich die Hamburger Stadtentwicklungspolitik weiter einseitig auf den Wohnungsbau. Trotz anderslautender Willensbekundungen ist eine städtische Gewerbebaustrategie für das Handwerk bislang ausgeblieben. Es gibt interessante Projekte und Ideen. Uns fehlt aber ein klares Bekenntnis und eine erkennbare Strategie des Senats für das Handwerk. Die Zeit drängt. Einvernehmlich fordert das Hamburger Handwerk mit dem gestern verabschiedeten Positionspapier nun klar und nachdrücklich seine Interessen in der Stadtentwicklungspolitik des Senats ein und zeigt konkrete Lösungen auf.“

 

Handwerkerhöfe sind die Lösung, so das Positionspapier. Sie könnten in einer hochverdichteten Metropole in flächensparender gestapelter Bauweise errichtet werden. Dass dies funktioniert, stellt die 2019 eröffnete Meistermeile am Offakamp unter Beweis. Sie gilt mittlerweile vielen bundesdeutschen Städten und Gemeinden mit geringem Flächenangebot als Vorbild. Ihre Realisierung wurde seinerzeit durch eine Vereinbarung mit der Politik im Masterplan Handwerk 2020 möglich.

 

Präsident Stemmann: „Wirtschaftspolitisch und städtebaulich gibt das Leuchtturmprojekt Meistermeile die Richtung vor, die auch in Zusammenarbeit mit privaten Investoren weiter zu verfolgen ist.“

Gefordert wird


  1. ein politisches Bekenntnis zu einer Handwerkerhof-Strategie 2030,
  • damit 2030 Handwerk auch weiterhin seinen Platz in den Quartieren der Stadt Hamburg hat.
  • damit Die Nahversorgung der wachsenden Bevölkerung gesichert bleibt
  • damit die Nahversorgung der wachsenden Bevölkerung mit Dienstleistungen des Handwerks gesichert bleibt.
  • damit Handwerk die Chance hat, in neuen baulichen Zusammenhängen schneller, nachhaltiger und innovativer für seine Kunden zu arbeiten.
  • damit im Interesse der gesamten Stadt Leistungskraft und Wertschöpfung des Handwerks gestärkt und nicht verdrängt werden.


  2. Eine transparente städtische Planung, in der konkrete Entwicklungsziele mit Bindungswirkung für Politik und
     Verwaltung im Masterplan Handwerk 2030 verankert werden


  3. Die Bereitstellung eines finanziellen Fundaments in Gestalt eines strategischen städtischen
    Investitionsprogramms.

 

   4. Die zielführende Begleitung von Handwerkerhof-Projekten, um klare Rahmenbedingungen für private
     Investitionen zu schaffen, Prozessverbindlichkeit herzustellen sowie die Einbindung der Handwerkskammer
     als Sachverständige in Wettbewerbs- und Gutachterverfahren.


Handwerkerhof-Strategie 2030 für Hamburg

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