Hamburgs Wirtschaftspolitik braucht einen klaren Zukunftskurs

Hamburgs Wirtschaftspolitik braucht einen klaren Zukunftskurs

Gemeinsame Erklärung von UVNord, Handwerks- und Handelskammer

Hamburg, 30. Januar 2025. Die Wirtschaft macht mobil! 140 Verbände und über 200 Unternehmen aus ganz Deutschland riefen am gestrigen Mittwoch gemeinsam zum bundesweiten Wirtschaftswarntag auf — mit fünf zentralen Kundgebungen und über 100 Aktionen vor Ort. Auch in Hamburg trafen sich zahlreiche Unternehmen in der Hamburger Innenstadt, um für eine bessere und verlässlichere Wirtschaftspolitik zu protestieren.


Heute nun betonen UVNord, Handwerks- und Handelskammern in einer gemeinsamen Erklärung die Dringlichkeit eines wirtschaftspolitischen Kurswechsels und fordern, Wirtschaftspolitik müsse wieder ganz oben auf der Agenda des nächsten Senats stehen. Der Standort Deutschland – und damit auch Hamburg – laufe Gefahr, international abgehängt zu werden. Während andere Industriestaaten wachsen, stagniere die deutsche Wirtschaft. 

Aktuell sehen sich Unternehmen mit einer Vielzahl von bürokratischen Hürden, strengen Regulierungen und Verboten konfrontiert, die ihre Entwicklung hemmen. Um den Wohlstand in Hamburg langfristig zu sichern und den Standort als Innovationsmotor über die Landesgrenzen hinaus zu etablieren, sind international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen unerlässlich. Ein zentrales Problem bleibt die Energiesicherheit zu bezahlbaren Preisen.

Norbert Aust, Präses der Handelskammer,  äußert sich dazu: „Wir benötigen weniger Misstrauen gegenüber dem Markt und eine Rückbesinnung auf die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft, die Deutschland und Hamburg einst erfolgreich gemacht haben. Um die übermäßige Bürokratie abzubauen, sollte das Prinzip der Genehmigungsfiktion eingeführt werden: Wird innerhalb einer festgelegten Frist keine Entscheidung getroffen, gilt die Genehmigung automatisch als erteilt. Durch den Abbau bürokratischer Hemmnisse können wir die Entwicklung von Zukunftstechnologien fördern, denn Innovationen sind der Schlüssel zu unserem zukünftigen Wohlstand.“

Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer, warnt: „Anfang der 2040er Jahre werden uns nahezu 200.000 Fachkräfte fehlen. Um die negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft abzumildern, müssen wir die duale Ausbildung stärken, die Integration von Fachkräften aus dem Ausland vereinfachen und neue Möglichkeiten für eine höhere Erwerbsbeteiligung von Zugewanderten und Frauen schaffen. Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist entscheidend, ebenso wie der gezielte Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Automatisierung, um den Fachkräftemangel zu entschärfen. Diese positiven Entwicklungen können jedoch nur unter optimalen Rahmenbedingungen gedeihen – eine Chance, die die Politik nutzen muss.“

Philipp Murmann, Präsident von UVNord, fordert: „Die Politik muss wieder die Rahmenbedingungen schaffen, die Unternehmen für ihren wirtschaftlichen Erfolg benötigen. Die Versäumnisse beim bedarfsgerechten Ausbau und der Instandhaltung der Infrastruktur müssen dringend angegangen werden. Dazu zählen der Bau der A26-Ost, die Instandhaltung der Brücken über Norder- und Süderelbe sowie die Planung einer neuen Köhlbrandquerung in den 2030er-Jahren. Der Zugang zum Hamburger Hafen hat nationale Bedeutung und muss sowohl vom Bund als auch vom Land sichergestellt werden.“

Die Zeit drängt, und es ist an der Politik, die Weichen für eine zukunftsfähige Wirtschaft in Hamburg und Deutschland zu stellen.


Die gemeinsame Erklärung: Wirtschaft am Scheideweg – wie ein wirtschaftspolitischer Kurswechsel Hamburgs Zukunft sichern kann lesen Sie unter www.hk24.de/erklaerung-wirtschaft.


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