Kritik am HEP 2040 kommt von der Opposition in der Hamburgischen Bürgerschaft. Prof. Dr. Götz Wiese, hafen- und wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Der heute vorgestellte Hafenentwicklungsplan ist der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich der rot-grüne Senat mit Blick auf den Hamburger Hafen intern verständigen konnte. Ein kraft- und mutloser Minimalkonsens, mehr nicht – das darf nicht Hamburgs Maßstab sein.“
In seiner Stellungnahme wirbt Wiese für eine neue Strategie: Für mehr Produktivität und eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit in Hamburg und sowie für eine Zusammenarbeit der deutschen Seehäfen. Diese, so Wiese, fehle gänzlich: „Statt einer schonungslosen Analyse des seit Jahren gegenüber Rotterdam und Antwerpen zurückfallenden Hamburger Hafens, entwirft der Senat mit dem HEP einen verklausulierten Hafenkoalitionsvertrag. Statt einer klar formulierten Vision für das künftige Geschäftsmodell des Hamburger Hafens – Stichwort „HEP 2040“ (!) – präsentiert der Senat viele allgemeine Aussagen. Kein Klartext zu drängenden Themen wie z.B. der neuen Köhlbrandquerung, dem Investitionsstau bei Kaimauern oder dazu, wie die Westerweiterung zügig bewältigt werden soll. Dabei sind es genau diese Themen, die die Voraussetzungen für die Zukunft des größten deutschen Seehafens und dessen Schlüsselrolle bei der Versorgungssicherheit beschreiben. Kurzum: Der Senat ist beim Hafen ohne Entwicklung und ohne Plan.
Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg sieht hingegen in dem Hafenentwickungsplan für Hamburgs Wirtschaft ein wichtiges, aber auch dringend notwendiges Bekenntnis des gesamten Senats zum Hamburger Hafen und seiner Bedeutung für die Zukunft unseres Standortes: „Jetzt müssen die dringenden Herausforderungen entschlossen angepackt werden: Wir brauchen konkrete Flächenkonzepte für den Hafen und starke Initiativen, um unsere Wettbewerbsfähigkeit beim Containerumschlag zu steigern. Die Köhlbrandquerung muss in einer neuen "Hamburg-Geschwindigkeit" realisiert werden." Bereits im Dezember 2020 hatte die Handelskammer im Rahmen der Standortstrategie „Hamburg 2040“ einen Zukunftsplan für den Hafen mit Handlungsempfehlungen veröffentlicht und den Fokus auf den Hafen als Motor und Innovationstreiber für die gesamte Hamburger Wirtschaft gelegt.
NW/JM