Fast drei Viertel der Industrieunternehmen in MV sind mit der rot-roten Landesregierung unzufrieden

Umfrage NORDMETALL:

Fast drei Viertel der Industrieunternehmen in MV sind mit der rot-roten Landesregierung unzufrieden 

Hamburg/Schwerin, 20. Februar 2025. 73 Prozent der Industrieunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern sind unzufrieden mit der Arbeit der rot-roten Landesregierung, vor acht Jahren äußerten sich erst 15 Prozent negativ. Eine positive Bewertung erhält das Schweriner Kabinett unter Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nur noch von 27 Prozent der Industrieunternehmen, vor acht Jahren waren es noch 85 Prozent. Die neuen Werte sind Ergebnis einer Umfrage der Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD, die im Januar 2025 unter 279 Industriebetrieben mit rund 125.000 Beschäftigten im gesamten Norden durchgeführt wurde (davon in MV: 48 Unternehmen mit rund 9.200 Beschäftigten).
 
Bei den Erhebungen in den vier anderen norddeutschen Bundesländern erreichte die
schleswig-holsteinische Landesregierung mit 57 Prozent Zufriedenheit die beste Bewertung, die schwächste der Bremer Senat mit zwölf Prozent. „Nur in einem einzigen der fünf norddeutschen Bundesländer ist die Mehrheit der Firmen mit der Regierungsarbeit zufrieden. Das ist ein lauter Weckruf an die Regierungen in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen und Niedersachsen, sich viel stärker um die Belange der Wirtschaft zu kümmern, wenn Standorte erhalten, Arbeitsplätze gesichert und Neuansiedlungen gefördert werden sollen“, mahnt der Hauptgeschäftsführer der beiden Arbeitgeberverbände NORDMETALL und AGV NORD, Dr. Nico Fíckínger.
 
Besonders stark gesunken gegenüber der identischen Befragung aus dem Jahr 2017 sind in Mecklenburg-Vorpommern die Zustimmungswerte zur
Energiepolitik der Landesregierung (von 63 auf sieben Prozent), zur Wirtschaftspolitik (von 76 auf 30 Prozent), zur Arbeitsmarktpolitik (von 71 auf 30 Prozent) und zur Verkehrspolitik (von 68 auf 35 Prozent). Auch der Rückgang bei der positiven Bewertung der Umweltpolitik ist beachtlich (von 63 auf 46 Prozent), einzig bei der Bildungspolitik ist die Zufriedenheit auf niedrigem Niveau leicht gestiegen (von 19 auf 21 Prozent).
 
Am größten ist unter den Unternehmern im Nordosten die Unzufriedenheit mit dem
Mobilfunknetz (48 Prozent), den Bahnverbindungen (48 Prozent) und dem Breitbandnetz (43 Prozent). Die wichtigste Forderung an die Landesregierung ist aus Sicht der Betriebe der Bürokratieabbau („sehr wichtig“ zu 61 Prozent, im gesamten Norden 70 Prozent), die Modernisierung von Schulgebäuden und Lehrmitteln (57 Prozent, im gesamten Norden 45 Prozent), die Verbesserung der digitalen Infrastruktur (55 Prozent, im gesamten Norden 47 Prozent) und die umfassende und schelle Integration von Geflüchteten und Migranten (39 Prozent, im gesamten Norden 31 Prozent). Wichtig ist den Befragten auch die stärkere Einbeziehung der Wirtschaft beim Ausbau der Berufsschulen (36 Prozent, im gesamten Norden 25 Prozent).
 
Dr. Nico Fíckínger fordert von der rot-roten Landesregierung ein Umsteuern: „Damit Mecklenburg-Vorpommern seine vergleichsweise schwache Industriestruktur stärken kann, braucht es dringend einen Ausbau der Netze im Land. Die Landesregierung sollte den Unternehmen bürokratische Lasten nehmen, und die Wirtschaftspolitik könnte die Betriebe deutlich aktiver unterstützen, zum Beispiel durch einen stärkeren Bürokratieabbau und beschleunigte Genehmigungsverfahren.“
 
Der
NORDMETALL-Hauptgeschäftsführer weiter: „Die Industrieunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern sollten deutlich intensiver in die Ausbaupläne für Berufsschulen einbezogen werden. Die Landesregierung muss ihr Augenmerk dringend auf die Modernisierung von Schulgebäuden und Lehrmitteln legen, die nirgends im Norden von den Unternehmen als so überfällig angesehen wird. Auch beim Ausbau der digitalen Verwaltung und der Integration von Geflüchteten und Migranten gibt es offenbar viel Luft nach oben.“ 

Quelle: NORDMETALL

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