„Häufig wurde befürchtet, dass sich aufgrund der Unsicherheiten und Multikrisen der vergangenen Jahre ein Investitionsstau bildet“, sagt André Lorenzen, Gebietsleiter Unternehmerkunden Hamburg*). „Die Ergebnisse zeigen: Die meisten der befragten Unternehmen sind zuversichtlich durch diese Zeit gegangen und haben mutig die Weichen für die Zukunft gestellt.“ Laut Studie hat fast jedes zweite Unternehmen in Hamburg in den vergangenen vier Jahren seine Investitionen wie geplant umgesetzt. Weitere 28 Prozent haben ebenfalls investiert, wenn auch nicht im vollen Umfang der ursprünglichen Planung.
Investiert wird vor allem in Marketing, Digitalisierung und Anlagen
Auch in den kommenden drei Jahre wird in Hamburg weiter investiert: Hierbei sind die drei wichtigsten Bereiche Marketing (50 Prozent), Digitalisierung und Prozessoptimierung sowie Anlagen, Maschinen, Technik und IT (je 44 Prozent). Finanziert werden die Investitionen dabei vor allem aus betrieblichen Rücklagen sowie aus dem Cashflow. „Das spricht insgesamt für eine gesunde Finanzbasis der Unternehmen und einen bewussten Umgang mit vorhandenen Mitteln“, so Lorenzen. „Auch eine Kreditaufnahme kann dabei sinnvoll sein, etwa um Liquiditätsreserven zu schonen oder diese mit günstigen Fördermitteln zu kombinieren.“ Knapp ein Drittel der befragten Unternehmen gibt an, auch mittel- oder langfristige Kredite für die eigenen Investitionen nutzen zu wollen.
In Künstlicher Intelligenz werden Nutzen und Gefahren gesehen
Immer wichtiger für die zukünftige Ausrichtung wird zudem der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Die Mehrheit der Unternehmen in Hamburg steht dem Thema sehr aufgeschlossen gegenüber. Jedes dritte Unternehmen - und damit mehr als im bundesweiten Vergleich - setzt KI bereits ein. Ein weiteres Drittel plant zudem, sich künftig mit dem Thema zu beschäftigen.
Dabei sind sich die befragten Unternehmen nicht nur der Vorteile, sondern auch der Risiken bewusst. Drei Viertel der Unternehmen stimmen der Aussage zu, dass KI Gefahren birgt. Dazu zählt insbesondere die Sorge vor Falschinformationen. „Es geht also vor allem darum, Vertrauen in Künstliche Intelligenz aufzubauen, Wissenslücken zu schließen und Risiken zu steuern“, betont Lorenzen. Denn wie die Ergebnisse der Studie auch zeigen, ist die Mehrheit der Meinung, dass diese zukunftsweisende Technologie Prozesse optimieren und Kosten senken kann.
Künstliche Intelligenz unterstützt beim Erstellen von Inhalten
Genutzt wird KI von den Unternehmen vor allem bereits beim Erstellen von Texten (69 Prozent). „Das können Kundenanschreiben sein, aber auch Inhalte für die eigene Website“, erläutert Lorenzen. Aber auch personalisierte Angebotserstellungen (57 Prozent) und administrative Tätigkeiten wie zum Beispiel Anwendungen in der Buchhaltung liegen weit vorn (54 Prozent). „Auch bei der Commerzbank beschäftigen wir uns seit langem mit dem Einsatz von KI und werden hier weiter investieren. Aktuell entwickeln wir zum Beispiel neue Anwendungsbereiche bei der Datenanalyse und Dokumentation“, berichtet Lorenzen.
Unternehmen planen Wachstum und wünschen sich weniger Bürokratie
Gefragt nach ihren Zielen und Visionen zeigt sich, dass 63 Prozent der Unternehmen in Hamburg (bundesweit 47 Prozent) ein deutliches Umsatzwachstum planen. Die Erschließung neuer Märkte haben 57 Prozent zum Ziel, die Erweiterung der Angebotspalette 54 Prozent. Die größte Chance zur Verwirklichung ihrer Ziele sehen die Unternehmen dabei in der Fachkräftegewinnung. Zugleich wünschen sie sich für eine positive wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Betriebs weniger Regulierung und Bürokratie sowie steuerliche Entlastungen. „Die Studienergebnisse zeigen aber auch, dass sich die Unternehmen auf ihre eigenen Stärken besinnen“, sagt Lorenzen. „Auch wenn das Gesamtumfeld sehr anspruchsvoll ist und bleibt, gilt es umso mehr, die Herausforderungen anzunehmen und nach vorn zu blicken. Als Commerzbank unterstützen wir dies und entwickeln gemeinsam mit unseren Kunden Zukunftsperspektiven, um zu zeigen, dass man trotz der Dauerkrisen investieren und weiterwachsen kann.“
Quelle: Commerzbank