ArcelorMittal und Hamburger Energiewerke unterzeichnen Wärmeliefervertrag

ArcelorMittal und Hamburger Energiewerke unterzeichnen Wärmeliefervertrag

Stahlhersteller liefert ab 2027 klimaneutrale Abwärme für den Energiepark Hafen

Hamburg, 13. Dezember 2024 – Industrielle Abwärme als Treiber der Energiewende in Hamburg: ArcelorMittal Hamburg wird den Hamburger Energiewerken (HEnW) künftig die Abwärme aus seinen Produktionsprozessen zur Verfügung stellen. Monika Boh, CEO von ArcelorMittal Hamburg, und Michael Prinz, Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke, unterzeichneten gemeinsam mit Jens Kerstan, dem Umweltsenator der Freien und Hansestadt Hamburg, einen entsprechenden Wärmeliefervertrag. Ab 2027 wird ArcelorMittal während der Heizperiode jährlich mindestens 56 Gigawattstunden Wärme für den Energiepark Hafen bereitstellen. Diese Wärmemenge entspricht einer durch-schnittlichen Leistung von 14 Megawatt und reicht aus, um etwa 7.000 Haushalte zu versorgen. Dadurch können jährlich über 15.000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Zusätzlich haben die Hamburger Energiewerke die Möglichkeit, künftig mehr Abwärme von ArcelorMittal zu beziehen.

Die Abwärme stammt aus der Reduktionsanlage und dem Wiedererwärmungsofen im Walzwerk von ArcelorMittal. Um diese klimaneutrale Wärme zu nutzen, sind umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich, die teilweise vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mitfinanziert werden. Neben der Installation von Wärmetauschern wird auf dem ArcelorMittal-Gelände eine Wärmeübertragungsstation errichtet. Zudem wird eine 900 Meter lange Leitung zum Energiepark Hafen verlegt. In Zukunft könnte die thermische Leistung um weitere 10 Megawatt erhöht werden, indem der Rohrdurchmesser vergrößert wird, sodass mehr Abwärme eingespeist werden kann. Der Energiepark Hafen, an dem die Hamburger Energiewerke derzeit bauen, wird die Abwärme sammeln, speichern und bei Bedarf in das Fernwärmesystem einspeisen. Die Arbeiten für den Umbau und die Verlegung der Leitungen sollen im Frühjahr 2025 beginnen.


Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Die Energiewende macht Fortschritte. Sie gelingt nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen kommunalen Unternehmen und der Industrie. Dieses Projekt ist eine Win-win-Situation: Die Industrie kann ihre unvermeidbare Abwärme sinnvoll nutzen, während unser städtisches Unternehmen, die Hamburger Energiewerke, den Anteil klimaneutraler Wärme im Fernwärmenetz erhöht.“


Michael Prinz, Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke: „Der Vertrag mit ArcelorMittal ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wir lokale Abwärme zur Dekarbonisierung unseres Fernwärmesystems nutzen. Besonders hervorzuheben ist, dass wir durch die Möglichkeit, zusätzlich 10 Megawatt Abwärme zu beziehen, die ursprünglich geplante Leistung fast verdoppeln können. Für das Wedeler Ersatzkonzept haben wir uns bewusst für den Hamburger Süden entschieden, da der dortige Hafen mit seinen Industrien, dem städtischen Abfallrecycling und der Kläranlage großes Potenzial für klimaneutrale Abwärme bietet.“


Monika Boh, CEO ArcelorMittal Hamburg: „Durch die Fernwärmeversorgung der Hamburger Energiewerke tragen wir aktiv zur Energie- und Wärmewende in Hamburg bei. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie ArcelorMittal die Stadt dabei unterstützt, ihr CO2-Reduktionsziel zu erreichen. ArcelorMittal Hamburg ist bereits heute führend in der CO2-reduzierten Stahlproduktion in Europa und setzt seine Anstrengungen zur Dekarbonisierung unserer Produktion fort.“


Der Energiepark Hafen wird zusammen mit der Abwärme aus dem Zentrum für Ressourcen und Energie (ZRE) in Stellingen das Heizkraftwerk Wedel ersetzen. Der Betrieb des Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerks (GuD Dradenau) des neuen Energieparks Hafen soll planmäßig Ende 2025 beginnen. Ein Großteil der Abwärme im Energiepark stammt aus der thermischen Abfallverwertung der Müllverwertungsanlage Rugenberger Damm und dem Klärwerk Dradenau. Der Anteil klimaneutraler Abwärme im geplanten Ersatzkonzept für Wedel wird dank der vertraglich zugesicherten Abwärme von ArcelorMittal bereits 55 Prozent betragen.

Quelle: ArcelorMittal Germany,

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