„Das Auto bleibt weiterhin als beliebtes Verkehrsmittel bestehen. Weitere Mobilitätsangebote, so hat sich gezeigt, führen nicht automatisch zu einem Rückgang des Individualverkehrs“, erklärte Professor Maennig, der vor 20 Jahren das eigene Auto abschaffte und auf den ÖPNV und andere Fortbewegungsmittel umstieg. „Die Corona-Krise hat das ihre zu diesem Sachverhalt beigetragen. Der Bedarf an Mobilität wird in den Unternehmen nach den zurückliegenden Erfahrungen voraussichtlich insgesamt zurückgehen. Dennoch gibt es ihn natürlich weiterhin und der Anteil der Unternehmen, die E-Autos kaufen, nimmt stetig zu. Auch das Car-Sharing scheint langfristig ein Profiteur zu sein, wie aktuelle Zahlen zeigen“, so Maennig. Sein Ratschlag als Experte für Verkehrssysteme: Norderstedt biete sich als Stadt für einen E-Scooter-Verleih und die Erprobung robotergesteuerter Busse an. Und generell müsse das Angebot des ÖPNV flexibler werden, nicht nur in Norderstedt. Gerade junge Menschen wollen just in time eine Mobilitätslösung haben. „Andere Länder sind da teilweise schon weiter. Wenn man sich beispielsweise in Ägypten an den Straßenrand stellt, hält ein Mini-Bus und der Fahrer fragt, wohin man möchte. Liegt das Ziel auf der Busroute, kann man einfach zusteigen“, erklärt Professor Maennig.
Über die Planungen der Stadt hinaus sei es an den Unternehmen, sich zu überlegen, wie sie gemeinsam in bestimmte Mobilitätsformen investieren könnten, um langfristig von einem schnelleren Ausbau alternativer Fortbewegungsformen zu profitieren. Dafür müssen Kooperationsmöglichkeiten genutzt werden. „Mobilität ist neben Digitalisierung und Nachhaltigkeit ein Hauptthema dieser Zeit.